1827-1841
Mit freundlicher Genehmigung der Stadt Marienmünster ©2022
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In dießen Jahr waren die Kornpreißen mittelmäßig das Scheffel Weitzen lipp. gemäß pro Novembris und December
1 rth. 24 mgr.
Das Scheffel Roggen 1 rth. 6 mgr.
Das Scheffel Gerste 30 mgr.
Das Scheffel Habern 18 mgr.
In dießem Jahr wurde wenig Roggen, Gerste, Habern und Rauhfutter geärntet – wohl abervieles Heu gemäht können; Wenn die Witterung dazu günstiger gewesen. Gantz später Flachs hatte ein gutes Gedeihen und Länge, Kartufeln und andere Gartenfrüchte sind in dießen Jahr sehr gut gerathen.
Vom 9ten bis 13ten Novembris dießes Jahr war strenger Frost so daß man mit Waagen darüber fahren und nach dießen gelinde Witterung so daß die Schaafe und Hornvieh dießen Monath ganz durch weiden konnten. Am Ende dießes Monaths 3tägiger Frost bis am 1. Dezember wieder Tau wetter einfiel bis zum 13ten. 3tägiger Frost und so dann Tauwetter und vielen Regen bis zum 28ten hiernach wieder 5 Tage Frost am 2ten Januari 1829 wieder Regen. Von 1ten Dezembris (wieder Rau wetter einfiel bis) auf den 2ten 1828 ist Anton Heuwinkel in der Nacht auf den Wege von Vörden nach Bökendorf zwischen den sogenannten Kunsthorn? und Potthast Kampe tot gefroren und zu Vörden beerdiget worden. Dießer Heuwinkel war gebürtig aus Entrop und hatte Pension für seine Mutter aus der Kreiskasse von Höxter abgeholt und auf dem Wege zwischen Altenbergen und Bredenborn sich verirrt.
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1829 January fängt mit Schnee und vermischten Regen an. Am 6ten trit
Frostwetter ein bis 21-22-23-24ten eine grimmige Kälte. Am 26ten fiel Tauwetter
ein änderte sich aber in 4 Tagen wieder um und war bis zum 16ten Februari
beständiger Winter und nun Tauwetter einfiel. Änderte sich aber in 4 Tagen und
wieder Frost bis zum 16ten März. Die Kornpreißen waren im Monath Januari und
Frebruari:
der Weitzen a Scheffel 2 rth. 5 Silgr.
Roggen 1 rth. 5 Silgr.
Gersten 25 Silgr.
Habern 16 Silgr. 8 Pf.
Zu dießen oben benannten beiden Monathen fingen die natürlichen Pocken oder Blattern in hießiger Gemeinde wieder an und zwar bei jenen so die Schutz oder Impfblattern bereits gehabt haben, sie mögen dieße über kurtz oder lang gehabt haben so wurden und blieben dieselben von den natürlichen Blattern doch nicht befreit und einige damit so stark überdeckt als waren sie auf einen Rost gebraten worden. Auch einige sowohl an anderen Orten als hier dadürch ihr Leben einbüßten. Von dieser Krankheit sind wir in dießer Gegend seit 20 Jahren befreit geblieben. Welche Befreiung den Impfblattern zu verdanken sein sollte, worüber 20 Jahre lang viele Kosten verwendet worden so zu hießiger Gemeinde ein jährliches Fixum mit 7 rth. an den Impfarzt bezahlt hat. Jetzt aber das Gegentheil augenscheinlich daß alle angewandte Vorsicht vergebens sei. Der März und April war ein gewöhnliche Witterung.
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1829 Monath May war wie gewöhnlicheine gutte Witterung zur Außsaat der Sommer und Gartenfrüchte bis Ende Juni fiel Regenwetter ein und ward der gantze Sommer durchgängig mit vielen Regen vermischt daß es vielen Fleiß kostete so wohl Heu als Kornfrüchte trocken einzuschäuern. Der Herbst war noch immer mit vielen Regen vermischt, daß viels Grummet in den Wießen ohne eingeschäuert stehen geblieben. Kartuffeln nicht alle wegen Verhinderung des vielen Regen zu Hauße gebracht werden konnten, die aus Saat der Winterfrucht dadurch verhindertund daß zur Winterfrucht bestellte Lan nicht alle besaamt worden. Die Wegewaren den Gantzen Sommer wegen anhaltenden Regen fast gantz unfahrbar. Dennoch war in dießem Jahr ein segensreiches Jahr.
Der Sommer und Winterfrüchte, aber durch den vielen Regen beträchtlich Schaden gelitten und nicht gut eingeschäuert werden konnte. Am 13ten Novembris wurde alles mit Schnee überdeckt und sogleich helles starkes Frostwetter eintrat. Am 24ten große Kälte nachher etwa gelinde bliebe aber beständig Frostwetter. Am 3ten Dezember grimmige Kälte mit starken Nordwind. Der Winter bliebe beständig bis zum 23ten bis 28ten eine grimmige Kälte mit vielen Schnee nachher beständiges Winterwetter bis zum 27ten Januari fiel einen grimmige Kälte ein, welche fast mit jeden Tag sich erhöhte und dauerte bis zum 7ten Februari. in dießen Tagen war eine so große Kälte so in mehreren Jahren nicht geweßen. Am 8ten Februari file Tauwetter ein und gelinde Witterung bliebe aber dennoch beständig Frost und trocken bis zum 23ten Februari wornach der Winter sich geendet.
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1829
Die Kornpreißen waren in dißen Sommer durch das Scheffel
Roggen gewöhnlich lippische gemäß a Scheffel | 2 rth. | 5 Silgr. | |
Weitzen | 2 rth. | ||
Gersten | —- | 25 Silgr. | |
Habern | —- | 16 Silgr. | 8 Pf. |
nach der Ärnte im Herbst (a Scheffel)
Roggen | 1 rth. | ||
Weitzen | 1 rth. | 15 Silgr | |
Gersten | —- | 19 Silgr. | |
Habern | —- | 22 Silgr. | 6 Pf. |
1830 im Monath Januari kostet das Scheffel
Roggen | 1 rth. | 2 Silgr. | 6 Pf. |
Weitzen | 1 rth. | 20 Silgr | |
Gersten | —- | 22 Silgr. | 6 Pf. |
Habern | —- | 12 Silgr. | 6 Pf. |
Februari und Maertz fdesgleichen, Ende Mai gingen die Preißen höher
Roggen | 1 rth. | 5 Silgr | |
Weitzen | 1 rth. | 15 Silgr | |
Gersten | —- | 25 Silgr. | |
Habern | —- | 15 Silgr. |
Im Juni und Juli gingen die Preiße höher.
Roggen | 1 rth. | 10 Silgr. | |
Weitzen | 1 rth. | 20 Silgr | |
Gersten | 1 rth. | 2 1/2 Silgr. | |
Habern | —- | 20 Silgr. |
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In dießen beiden Monathen war viel Regen. Dennoch wurde das Heu bei fleißiger Arbeit mehrentheils recht gut eingeschäuert. Im Monath August dauerte die Witterung fast mit so inständigen Regen fort. Der Erdboden war in hießiger Feldmark mit so vielen kleinen weissen Schnecken bedeckt, dass der Rübensaamen wie auch der Oelsaame als Sommersaat in Aufkeimen gleich von Schnecken zernagt und gäntzlich aufgezehrt werden wie auch die übrigen Gartenfrüchte davon beträchtlich Schaden gelitten.
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1830 Im Monat September war wie vorhin fast täglich Regen und die(Kornpreißen) Kornfrüchten wegen vielen Regen nicht gut eingeschäuert werden konnten. Bis Mitte Monath Oktobris wurde eine helle beständig gute Witterung mit etwas Reiffrost des morgens wodurch die Schnecken die den Roggensaamen sehr geschadet etwas vermindert und vertilgt wurden. Die Kornpreiße gingen höher
Weizen zu | 2 rth. 20 Silgr. | ||||
Roggen | a Scheffel 2 rth. | ||||
Gersten | 1 rth. 2 Silgr. 6 Pf. | ||||
Habern | 17 rth. 6 Pf. |
Die Ernte der Winterfrucht als Roggen und Weitzen war sehr schlecht. Und mißlich dass man die Hälfte an Hauf Zahl auch mittelmäßigen Jahren zu rechnen Ernte und dieße Hälfte Rauhfrucht kaum aus 10 Bunde 1/2 Scheffel reinen marktgängig Roggenfrucht getroschen werden konnte. Die Sommerfrucht war in Anfange als Gerste, Habern und Rauhfutter in gutem Wachsthum und jeder Ackerbauer sich hoffentlich eine gute Sommerfruchternte freute. Aber dieße Hoffnung durch Sturmwinde, Gewitter, und Hagelschlag vereitelt wurde. Gartenfrüchte, als Kartoffeln sind schelcht und wenig. Wurtzeln und Rüben sind mehrentheils vor und nach ihren Aus keimen von den Schnecken zernagt und vertilgt worden. Fiebohnen durch Nässe und Schneckenfraß ganz mißlich geraten. Desgleichen Weißen und Braunen Kohl. Die Ernte der Sommerfrucht bliebe dennoch mittelmäßig wie auch Heu und Grumet.
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1831 Januari trat mit Tau und Nebelwetter ein mit stiller Luft.
In dießen Monat war eine milde Winterwitterung. In der Nacht von
7ten auf den 8ten Januari wer von abends 7 bis morgens 5 gläntzte
das Nordlicht am Firmament gantz hell und wirft durch den Gegen-
schein`eine hell und dunkelblut rote Farbe am Firmament ab.
Am 29ten und 3oten bis Ende dießee Monats eine grimmige Kälte.
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Die Kornpreißen waren daß Scheffel Roggen | 2 rth. | ||
Weitzen | 2 rth. | 20 Silgr | |
Gersten | 1 rth. | 10 Silgr. | |
Habern | —- | 25 Silgr. |
Februari war eine gewöhnliche Winter Witterung desgleichen in Meertz die Kornpreißen blieben wie zu vor, der April war sehr angenehm und schön im May war es sehr kalt und trocken. am 14ten etwas Schnee. Die Kornpreißen gingen in etwa Nieder wie
der Roggen zu | 1 rth. | 20 Silgr. |
die Gerste zu | 1 rth. | 20 Silgr. |
weil dieße zur aussaat dienen mußte
Raufutter | 1 rth. | 10 Silgr. |
Habern | 25 Silgr. |
Im Monath May wurde eine Aushebung der Krieges Pferde vorgenommen wo von aus der Gemeinde Vörden als von Herrn Amtmann Cahpani? ein Pferd welches 80 rth. ausgezahlt worden, und ein Pferd von den Hießigen Bürger Conrad Hölting vulgo Adämmer welches 70 rth. bezahlt worden.
Dieße Aushebung geschah zur Vorsicht weil Frankreich dem Teutschlande den Krieg androhte.
Die mißliche Ärnte im Jahr 1830 hat dies veranlaßt, das Niederländische Früchte alhier in dießer gegend zur
Seiete 33
Nahrung dienen musste und zur Unterstützung der Unbemittelten von Herrn Landraht Freiherrn von Metternich mit dieser Frucht in seinen Kreiße besorgt wurde. wie nauch Saatkorn und Kartoffeln. Der May war bis Ende trocken und Kalt.
Juni fängt ebenfals mit Trockene und Kälte an, nachher eine gute Witterung, wie auch Juli, August und Septembris eine Schöne Sommerzeit bis Octobris hindurch, das der Feldbau und Gartengewächse alles reicht gut zu Huaße gebracht werden konnte.
Die Kornpreißen gingen in dießen Monathe etwas höher
Das Scheffel | Roggen | 2 rth. | |
Gerste | 1 rth. | 20 Silgr. | |
Habern | —- | 27 1/2 Silgr. |
Novembris fängt am 12ten mit vielen Schneegestöber an und continuirt mit Frost bis zum 3ten Decembris wo noch mehr Schnee erfolgte und so das die tiefen Weege alle angefüllt wurden.
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Roggen | a Scheffel 1 rth. 10 Silgr. |
Gerste | 1 – |
Habern | – 20 – |
Raufutter | 1 – 2 1/2 – |
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1832. Im Monath Juny und July war eine gewöhnliche Sommerszeit – August etwa feucht – Septembris eine schöne trockene Witterung – Octobris wie gewöhnlich eine abwechselnde Witterung. November am 8ten wurde die Erde schon mit Schnee bedeckt. Nachher wurde eine gute Herbst witterung und war am 24ten und 25ten Decembris eine schöne Witterung das Wießen und Filder grünen.
Die Kornpreißen gingen bei der Erntezeit niedriger in Monath August das Scheffel
Roggen | 1 rth. |
Gerste | – 21 Silgr. |
Habern | 14 – |
Weitzen | 1 – 10 – |
Rauhfutter | – 22 1/2 – |
Dieße Preiße bleiben bis Monath November und Decembris.
In dießem Jahr war eine seegensreiche Ernte aller Früchte und wurden
die selben fast alle gut eingeschäuert.
Sonderliche Anmerkung im Jahr 1832
In der Nacht von 4ten zum 5ten Novembris war eine wunderliche
Erscheinung am Firmament mit aller Farben und funkelnden Blitzen.
1833
Januari fängt mit schönen, stillen Frostwetter an und bliebe bis Ende
fast beständig ohne Schnee. Die Kornpreißen waren
Roggen | a Scheffel 1 rth. 2 1/2 Silgr. |
Gerste | 22 1/2 – |
Habern | 15 – |
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1833. Februari war ebenfals leidentlich one Große Kälte. wie auch Märtz und April wie gewöhnlich. der May anfang bis Ende sehr trocken und warm. die Kornpreißen gingen nieder das Scheffel
Roggen Lippisch gemäß kostet 27 Silgr. 6 Pf
Gerste 20 Silgr.
Habern 15 Silgr.
Märtz und April waren wie gewöhnlich.
May und Juny fast beständig warme trockene Witterung. In dießen Sommer wurde unter der Regierung der Büregermeisters Heinrich Elsing ein Teich auf den Anger vor dem Obern Thore gemacht, um Rettungsmittel in Feuersgefahr der Stadt.
Zugleich wurde auch die Steinern Brücke vor den Burgteich von Herrn von Haxthausen neugebaut, wo sonst eine Hölzerne geweßen. Bei ausbringung der Erde zum anbau und grunglegung der Brücke, wurde der Maurergeselle Johannes Meyer aus Lichtringen von der selben Erde überfallen, und des folgenden Tages alhier gestorben. und am 3ten tag hier beerdigt worden.
Im Septembris und Octobris war eine gute Witterung das die Frucht gut eingeschäuert werden konnte, nur in dießem Jahr kamen viele Sommerfrucht spät zur Reife. das bis Ende Octobris die Ärnte dauerte.
Der Weitzen sar in dießem Jahr sehr gut. Roggen und Gerstewenig an Stroh, doch gut an Körner. Habern mittelmäßig. Hülße früchte sehr wenig. Kartufeln und andere Garten frucht ziemlich gut. in dießen beiden Monaten waren die Kornpreißen an
Roggen a Scheffel 21 Silgr. 8 Pf.
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Weitzen a Scheffel lippisch gemäß 1 rth.
Habern 15 Silgr.
Novembris und Decembris war eine gelinde Witterung mit starken Wind und vielen Regen.
Die Kornpreißen an Weitzen und Roggen blieben wie vor. Habern a Scheffel 12 Silgr. 6 Pf.
1834
In der Nacht von 31ten Decembris bis 1ten Januari waren
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viele und starke Sturmwinde mit vielen Regen dießer so heftige West wind stürtzte das Dach mit sämtlichen Sparren von den Hauße darnieder so den Pupillen Loiker als Wohnhauß zu gehörte. Dießer gantze Monath Januari war fast immer Reegen und starken Süd und Westwind, Wießen und Felder grünen, ohne Frostwetter.
Die Kornpreißen
Roggen a Scheffel | 20 Silgr. | 10 Pf. |
Weitzen | 27 Silgr. | 6 Pf. |
Habern | 12 Silgr. |
Februari fängt mit hellen schönen Frostwetter an ohne Schnee bis Ende.
Märtz sehr schön wie gewöhnlich so auch April. Der May trocken fast gantz ohne Reegen, mit Reif. Die Kornpreißen gingen nieder
Roggen a Scheffel | 20 Silgr. | |
Weitzen | 27 Silgr. | |
Habern | 11 Silgr. | 6 Pf. |
Juni dauerte die trockene noch fort. wie auch Juli, August, Septembris, wo am Ende August fast alles eingeschäuert, die Kornpreißen sind wie vor die Gerste war so wenig an Körnern das aus 10 bund 1 Scheffel getroschen wurde a Scheffel kostet 16 Silgr.
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Die Ärnte im Jahr 1834 war frühzeitig und zwar Ende August fast vollbracht. alle Kornfrüchte waren wegen großer Dürre in dießen Sommer sehr wenig an Stroh, auch an Körnern. Flachs mittelmäßig, wie auch Heu, Raufutter und Bohnen gantz wenig. Kartufeln und andere Gartenfrüchte ebenfals sehr wenig.
Im Monat Octobris und Novembris war eine gewöhnliche Herbst witterung Flüße und Brunnen hatten wenig Wasser mehr.
Die Kornpreißen
Roggen a Scheffel 23 Silgr.
Weitzen 1 rth. 5 Silgr.
Gerste 20 Silgr.
Habern 11 Silgr. 6 Pf
Im Monat Decembris regnet es wieder das die Brunnen wieder Wasser hatten. Die Witterung war abwechsend bald Regen bald Frost.
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Die Kornpreißen wie vorhin.
In dießem Jahr wurde Monat Juni nach der Neuen Kathaster Vermessung abgefangen die Grundsteuer zu heben. Im Monat May überging das hochadlige Gut Vörden an Herrn von Haxthausen.
1835
Januari fängt mit dunkeler Witterung ohne Frost an und bis Ende wie der vorhergehende Monat.
Februar fängt mit etwa Frostwetter an und wurde wie vorhin eine unbeständige Witterung. Monatmertz und April wie gewöhnlich .
Die Kornpreißen blieb n wie vor.
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1835. MonatMay fängt mit trockene an, und ob es schon zu einigen malen doch selten regnete, so wurde es ein trockener Sommer und so das in hießiger Feldmark sehr wenig Gerste und Habern wie auch allerlei Garten Früchte gewachßen. Ausgenommen Raufutter, Bohnen und Erbßen, Linßen sehr gut. Weitzen und Roggen gut. Im Monat Octobris wurde die Erde durch Reegen wieder befeuchtet, das die Länder sich wieder gehörig beackern ließen. In dießen Monat ließ sich der Halleysche Komet wieder erscheinen, Halley der ihn 1682 beobachtete und zu erst seine Bahn berechnete fand das er schon 1456, 1531 und 1607 gesehen sei und seinen Umlauf in 75 bis 76 Jahren vollendete. Er verkündigte seine Wiederkunft auf 1759 und wirklich kam der Komet am 12ten Märtz dießes Jahr in seinen Sonnen nähe. Die Kornpreißen blieben dießen Sommer wie vor. Im Monat Octobris das Scheffel
Weitzen | 1 Rth. |
Roggen | – 25 Silgr. |
Gerste | 20 – |
Habern | 15 Silgr. |
Im Monat Novembris am 9ten fiel ein starkes Frostwetter mit Schnee ein und dauerte bis Ende Novembris.
Im Anfange Decembris kamm wieder Thauwetter und schöne Witterung.
1836
am 1ten bis zum 4ten Januari groe Kälte hiernach wieder gelinde, und alle 8 bis 10 Tage wechselseitige Witterung. Die Kornpreißen blieben wie vor. Februar desgleichen.
1837
v. 6.-9. April schneite es so stark dass der Schnee an manchen Stellen 10 Fuß hoch lag. Die Telegraphisten auf dem Hungerberge bei Marienmünster waren so festgeschneit, dass sie von aller menschlicher Hilfe abgeschnitten, sich nur noch vom geschmolzenen Schnee das nöthige Wasser gewannen, ihr Brotvorrath war aufgegangen und mit weinenden Aigen sahen sie ihren Rettern entgegen, eine nach vier stündigen Durcharbeiten endlich den Gipfel des Hungerberges erreichten und das augenblicklich Nothwendige ihnen brachten.
(Auszug aus Chronik Marienmünster/Oldenburg, Münsterbrock
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Monat Meertz fängt mit guter Frühlingswitterung an und wechselt wie gewöhnlich, so auch der April. Monat May war von anfang bis Ende trocken und kalt. Im Anfang Juny kam schönes Regenwetter und gewünschte Witterung. Monat Juli fängt mit guter Warmwitterung an.
Die Kornpreißen im Monat Juni und Juli wurden
Scheffel Weitzen | 1 Rth. | 6Silgr. |
Roggen | 1 Rth. | |
Gersten | 24 bis 25 Silgr. | |
Habern | 16 bis 17 Silgr. |
August desgleichen. Die Witterung immer trocken. Ende September mam Regenwetter un die Felder wieder befeuchtet wurden.
In diesem Jahr brandte am 5May abends gegen 10 Uhr wo das Vörden Marckt beendet war, die Windmühle vor Vörden gantz ab, und am 27ten und 28ten Septembris von den eigenthümer und Müller Werner Lerge wieder errichtet worden ist.
Monat Oktobris fängt mit guter Witterung an bis Ende aber am 29ten, 30ten uns 31ten vieler Schne und kaltes Frostwetter ein trat. Am 11ten Novembris wieder gute Herbstwitterung anfing und von 29ten auf den 30ten so grausamer Windsturm das den Häusern der Einsturz drohete.
In diesem Jahr war eine mittelmäßige Ärnte aller Korn Früchte. Flachs sehr wenig, Heu und Grumet wie gewöhnlich. Gartenfrüchte Kartoffeln sehr gut Weißen und Braunen Kohl sehr wenig. Die Kornpreißen
Scheffel Weitzen | 1 Rth. | 10 bis 15 Silgr. |
Roggen | 27 1/2 Silgr. | |
Gersten | 22 1/2 Silgr. | |
Habern | 12 1/2 Silgr. |
Decembris wie gewöhnlich , die Kornpreißen wie vor.
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1837
Januari fängt mit dunkele Frostwetter ohne Schne an, und continuirt mit gelinder Witterung bis Ende etwa hartes Frostwetter.
Die Kornpreißen bleiben wie vor.
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Februar eine abwechselnde geline Winterwitterun. Die Kornpeißen blieben wie vor in dießen Monat wirkte allenhalben eine Krankheit wovon wenige befreit blieben. aber selten oder garnicht den Todt zu befürchten hatten. Dieße Krankheit wurde der Name Grippe beigelegt.
Monat mertz fängt mit Frostwetter und Schnee an, und 6ten vieler Schnee eintraf und bald wieder Thauwetter bald Frostwetter wechselwiese dieser Monat vorüber ging.
Monat April am 5ten fing an zu schneen und continuirt damt 4 Tage und Nächte wo so viel Schne gefallen, das kaum möglich von einen Orte zum andern zu kommen,und konnte keiner vor den 24ten April alhier mit Pflügen den anfang machen. woran der viele Schne noch hinderte, und keine Schaafe vielweniger anders Vieh zum Weide ausgetrieben werden konnte.
Die kornprißen blieben wie vor.
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1837
Monath May war durch gehends kalt, und oft Reif, am 29ten nachmittags gegen 4 Uhr entstand ein schwehres Gewitter mit Kießel, das in der Feldmarck Bredenborn Acker und Gartenlandwegen des vielen Waßers theils zu geschlammet, theils weggefloßen, und im Orte einige Häußer 3 bis 4 fuß unter Waßer standen. Die Winterfrucht durch den Hagel ab und nieder geschlagen wurde. Dießer Schaden erstreckte sich nicht weiter in der Vörder Feldmarck bis an die sogenannte Multhaups Wieße am Bredenborner Weege.
Die Kornpreißen blieben wie vor.
Monat Juni war sehr trocken. Monat Juli war eine gute Witterung mit Reegen und Wärme. Die Kornpreißen wie vor. August eine gute abwechselnde Witterung, am Ende vielen Regen.
Von 30ten auf den 31ten morgens gegen 2 Uhr entstand eine Feuersbrunst in Vörden, welche aber im anfange gleich in der Wohnung Nro. 60 des Bernart Meyer wieder gelöscht wurde. dieses Feuer sollte aller Wahrscheinlichkeit von freweler angezündet sein.
Septembris war eine gute Witterung die Früchte ein zu schäuern.
Octobris fast beständige Reegen, am Ende mit etwas Schne vermischt, wodurch beschwerlich wurde die Gartenfrüchte ein zu bringen. Die Kornpreißen als
Weitzen 1 Rth. 5 Silgr.
Roggen 25 Silgr.
Habern 10 Silgr.
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war eine mittelmäßige Ärnte aller Kornfrüchte. Flachs mehrentheils gut. Kartufeln gut.
Novembris fängt mit Reegen theils mit Schnee an, am 16ten und 17ten wurde die Erde davon bedeckt, und die Schaafe nebst den übriegen Vieh aufgestalt wurde. Decembris war mit abwechselnden Reegen und schnee beendet. die Kornpreißen blieben wie vor.
1838
Januari fänget mit siller Luft und hell klaren Himmel an, wenig Schnee, danach in mitte dießes Monats eine große Kälte, danach etwas gelinder bie Mitte Februari gleichfals einen so große Kälte wie vor, dießer Winter dauerte bis zum 1ten Meertz.
im Jahr 1837 Monats Decembris wurde eine statistische Tabelle über die Volksmenge aufgenommen deren Zahl an
Katolischen 560
Evangelische 8
Juden 36
______ ____
Summa 604 Personen
Monat Martz fängt mit guter gelinder Witterung an und tempariert damit bis Ende
April des gleichen, von 15ten bis 19ten Schneewetter und sehr kalt Hiernach etwas gelinde bis 28ten und 29ten Scheewetter.
Die Kornpreißen
Roggen 1 Rth. 5 Silgr.
Gerst 25 Silgr.
Habern 15 Silgr.
May anfänglich schön und warm aber bald kalt. am 15ten Schnee darauf kalt und trocken bis Ende.
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1838
Juny war eine gute Witterung mit Wärme und Regen. July fängt mit trockener und warmer Witterung an.
Im Monat August fiel ei beständiges Regenwetter ein, so das der Roggen auf den Halmen auswuchs und beschwerlich wegen nässe einzuscheuern war.
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Im Monat September fiel eine günstige Witterung ein so das die Sommerfrüchte gut eingescheuert wurden. Roggen und Gerste war schlecht gewachsen, Raufutter mittelmäßig, Hafer gut, Weitzen mittelmäßig, der Scheffel Weitzen Lippisch gemäß kostet im Monat November 1 rth 15 Silgr., Roggen 1 Rth. 3 Silgr., Gerste 25 Silgr., Hafer 16 Silgr. Im Monat Dezember kostet der Weitzen a Scheffel 2 Rth. 10 Silgr., Roggen 1 Rth. 15 Silgr., Gerste 1 Rth. Hafer blieb bei 16 Silgr. stehen.
1839
Januar fängt mit Tauwetter an und abwechselnd mit Schnee. am 15ten dann fängt an zu schneien und hat 5 Tage und Nächte durch mit starken Wind geschneit und blieb beständig bis zu 7ten Februari wo es anfing Tauwetter zu werden und fährt so gelinde durch. Märtz fängt mit guter gelinder Witterung an aber mit Starken Nachtfrösten am 14ten und 15ten märtz war eine starke Kälte und am 16ten fing es an zu schneien. April war wie gewöhnlich. Die Kornpreißen blieben wie vor. Monat May anfänglich kalt nachher warm bis Ende Reegen wetter ein fiel.
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1839
Monat July war eine Fruchtbare Zeit und alles Getreide in schönsten Wachsthum, das eine gesegnete Ernte zu hoffen war. Aber am 21ten des nachmittags gegen 2 Uhr durch harte Eiskißel und Sturmwind 2/3 der Feldmark Vörden die Sommer und Winterfrüchte ab und nieder geschlagen worden, und einen großen Schaden verursacht hat.
August war eine gute Witterung wie auch Monat Septembris. Die Kornpreißen blieben noch wie vor.
Octobris war eine beständige gute Warm Witterung des gleichen in mehreren jahren nicht gewesen ist. Die Kornpreißen sind an
Weitzen 2 Rth. 10 Silgr.
Roggen 1 Rih. 10 Silgr.
Habern 15 Silgr.
Novembris war eine gewöhnliche Witterung, so wie im Decembris etwas Frost und Schnee ein fiele. Die Kornpreißen gingen nieder das Scheffel
Roggen 1 Rth. 7 1/2 Silgr.
Weitzen 2 Rth 2 1/2 Silgr.
Habern 15 Silgr.
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In dießem Jahr war alhier wegen der am 21ten July d.J. stattgehabten Verhagelung sehr schlechte Ärnte allerlei Früchte, und so daß die abgabe von der Frucht nicht gewonnen wurde. In dießen Jahr wurde von Königl. Regierung auf ablässung des Zehntens angetragen, und in Einjährliche Rente für die Gemeinde Vörden zu 200 rth. festgesetzt.
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1840
Januari fängt mit glinder Witterung an bis zum 6ten, als dann kalt und helle Witterung bis zum 17ten wieder Tauwetter und gelinde, bis Ende.
Februari war eine schöne Witterung und so das draußenan an den Hecken gearbeitet worden.
Märtz war eine sehr kalte Winterwitterung. Die Kornpreißen
Roggen 1 Rth. 2 1/2 Silgr.
Weitzen 1 Rth. 22 1/2 Silgr.
Habern 15 Silgr.
April war beständig trocken und kalt. May Monat schöne Witterung mit abwechselden Regenwetter bis 20ten auf den 21ten Schnee, das Vieh wurde von den Weiden nach Hauße getrieben. Die Kornpreißen blieben wie vor.
Die Gerste kostet 1 rth., Rauhfutter 1 rth.
Juni fast beständig Reegenwetter bis zum 14ten Juli schön Wetter wurde.
Der Roggen kostet jetzt 1 rth. 15 Silgr.
August war zur Roggen Ärnte eine günstige Witterung. Septembris am ende vieln Reegen.
Roggen kostet a Scheffel 1 rth.
Weitzen 1 rth. 20 Silgr.
Habern 10 Silgr.
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Der Monat October und November war immer durch naß. Der sommerfrüchte kamen schlecht zu hauße. Die Kornpreißen stiegen der Scheffel Roggen kostet 1 Rth. 5 Silgr,. Weitzen 1 Rth. 20 silgr., Gerste 1 Rth,. Hafer 17 ½ Silgr. Im Dezember war undanhaltende beständige Frost bis zum 21ten wo es zu schneien anfing. Die Kornpreißen fielen das Scheffel Roggen kostet 1 Rth., Gerst 25 Silgr., Hafer 20 Silgr.
1841 am 8ten Januar war eine stürmische Witterung wo viel Schnee fiel und eine starke Kälte war. Den 13ten Januar gab es Tauwetter bis zum 27ten Januar wo es wieder stark zu frieren anfing und blieb beständiges Frostwetter bis den 6ten Februar wo es almählich anfing Tauwetter zu werden. Die Kornpreißen waren in diesen Monaten a Scheffel Roggen lippisch gemäß zu 1 Rth. 6 Silgr. 8 Pf.
Weitzen 1 Rth. 23 Silgr. 4 Pf.
Gerste 1 Rth. 17 Silgr. 6 Pf.
Hafern
Der Monat Februar fing zwar zuerst mit Tauwetter an aber gleich hier nach trat ein beständiger Frost ein und fiel etwas Schnee so das viele Ländereien durch Mergel mit den Schlitten verbessert wurden, welches in den vorhergehneden Jahren nicht geschehen war. Der Märtz blieb anfangs anfangs noch mit gelinden Frostwetter und am Ende desselben fiel Tau und warmes Wetter.
Der Bürgermeister Elsing hat in diesen Monate das Amt niedergelegt und seine Entlassung erhalten und nahmens dessen Heinrich Potthast zum Bürgermeister wurde ernannt und am 20 Märtz auf Genehmigung königlicher hochlöblicher Regierung zu Minden vom Landräthlicher Behörde zu Höxter vereidet worden.
Im Monat April fiel eine sehr schöne Witterung ein und jeder Landmann in Anfange desselben zu ackern anfing.
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Der Monat May blieb ebenflls sehr beständig und trocken. Das von der Gemeinde Vörden in verflossenen Jahre an den Heinrich Leßmann zu Kleinenbreden verkaufte Grundstück am Wennerwege, welches nach eingegangener Genehmigung königlicher hochloblicher Regierung zu Minden von den Käufer das Kaufgeld mit 400 Rth. am 23ten May entrichtet worden. Von diesen Gelde wurde ein Capital welches der Gemeinde der Heinrich Elsing verschuldete am 23ten May d. mit 200 rth. abgetragen. Die übrigen 200 Rth. sollen zum Anbau der Schule verwendet werden wurden aber bis dahin für erst zur Verzinsung ausgeliehen und zwar an nachstehende Personen.
1. Heinrich Leßmann aus Kleinenbreden 100 Rth.
2. Johannes Weber, Tischler in Vörden 50 Rth.
3. Wilhelm Graßhof, Ackermann in Vörden 50 Rth.
Summa 200 Rth.